Unser Verein: C.O.R.P.S.

(Circle of Re-created Period Soldiering)

Der folgende Text über die Anfänge des Vereins in England wurde mit freundlicher Unterstützung durch unseren Präsidenten und Capitaine Le Jay, Martin Lancaster zur Verfügung gestellt. Lieber Martin, Danke Dir.

Die Anfänge

 

Die Geschichte unsere ersten Vereinsversion der 9e Leger geht bis ins Jahr 1978 in England zurück, als sie aus gerade 3 Mitgliedern bestand. Diese drei Männer waren bereits als Napoleonische Re-enactors erfahren und hatten aus vorherigen Fehlern gelernt, denn sie wählten als Darstellung die leichte Infanterie und nicht etwa Garde Truppen, da sie fanden das es beleidigend sein würde Ruhm zu fordern den sie nie aufrichtig verdienen konnten. Die Darstellung Leichter Infanterie war allerdings auch in dem Vorteil, eine größere Vielfalt im Aktionsradius zu erlauben. So konnte man sowohl als Linientruppen wie auch als Scharmützler handeln. Die beschränkten anfänglichen Mitglieder Zahlen rechtfertigten diese Wahl. Die drei Männer entschieden sich für das 9. leichte französiche Infanterie Regiment, da sie ein Bild eines Chasseurs (Chasseure: Jäger)  dieser Einheit fanden, welches sie bewegte und beeindruckte. Die Namen dieser drei Männer sind Ian Edwards, Clive Appleby & Ron Greatorex.



Der Zugang zur genauen Forschung wurde damals besonders für Leute sehr beschränkt, die nicht fließend französisch sprachen, so waren die Informationen aus historischen Quellen schwierig, um Beilspielsweise Fakten über Farben und Uniformschnitte zu erhalten oder zu übersetzen.

Innerhalb von ein paar Jahren hatte die Gruppe mehr als ein Dutzend vollkommen ausgestattete Mitglieder. Dies war für die damalige Zeit eine beachtliche Situation.

Sie begriffen bald, dass sie in der Gefahr waren, die selben Fehler zu begehen wie so viele andere Darstellungsgruppen. Sie fanden, dass sie an ihrer Art der Genauigkeit scheiterten und mehr tun mussten als als das unter einem bestimmten Thema stehende "uniformierte" Camping. Sie trugen Uniformen die eine bloße Annäherung der Originale waren, wussten jedoch wenig vom wahren Leben des Soldaten, ihre Erkenntnis beruhte auf Spekulationen und die Mitglieder neigten dazu, nicht den Geist oder die Haltung jener von damals zu erfahren oder zu spüren.

 

Nach und nach wurde klar wie umfangreich die Recherche werden würde, wollte man gute Ergebnisse erzielen. Jedoch wurden ansehnliche Fortschritte gemacht, und langsam verstanden sie, so weit möglich, was sie wissen mussten. Alte Uniformen wurden verworfen und durch Kleidung der richtigen Kürzung und Materialien ersetzt. Fertigung und Versorgung waren damals sehr schwierig, es gab keine Wiederholungslieferanten, es gab niemanden, um Rat zu geben, die richtigen Materialien waren in den Geschäften nicht verfügbar. Man brauchte sehr viel sorgfältige Anstrengung um voranzukommen, aber sie waren erfolgreich. Sie erlernten mit Leder und Stoff zu arbeiten und hatten ganze Rollen des besonders gemachten Uniform Stoffes.

Unser Verein nahm in diesen Zeiten viele Änderungen vor. Die meisten Gruppen akzeptieren heute viele dieser Dinge als normal aber nicht wenige verspotteten ihre Anstrengungen am Anfang. Wir waren die erste Gruppe mit Bajonetten und Steinschlossgewehr-Musketen. Wir verwendeten als erste echte, selbst gemachte Tornister und Gamaschen. Auch nutzen wir echte Knöpfe, statt der Klettverschlüsse! Oder echtes Schuhwerk und Hemden und … die Liste geht immer weiter.

 

Ein weiteres Problem bestand in der Werbung geeigneter Mitglieder sowie der Ausrüstungs- Finanzierung. Der Alters Durchschnitt der Soldaten vor 200 Jahren war unter 25 Jahre. Für die jungen Leute dieser Altersgruppe der heutigen Zeit ist/ war jedoch eine komplette Uniform und Ausrüstung zu teuer. Also legte jedes Mitglied dann selbstlos einen Geldbetrag in unsere Hauptkasse und war bereit eine feste Summe jeden Monat zu gleichförmigen Kosten zu bezahlen. Dies bedeutete dass es für jedes neue Mitglied möglich war, sofort vom Depot unabhängig von der individuellen Finanzsituation ausgestattet zu werden, da die Monatsgeldvoraussetzung minimal war. Das schuf eine Änderung im durchschnittlichen Alter der Gruppe.

 

Es gab auch eine Änderung im Typ des von der Gruppe angezogenen Mitgliedes: Obwohl es noch eine Vielzahl von „Historikern“ und Kriegsspiel begeisterten in der 9e Leger gibt, ist auch eine ständig steigende Anzahl von Leuten zu erkennen, die ihre Teilnahme in der Einheit als eine sportliche Tätigkeit aber nicht als einen intellektuellen Zeitvertreib sehen. Diese Leute genießen die Disziplin der Einheit, die Zusammenarbeit im Verband, die authentische Uniform und die Vielfalt von Positionen, jedoch weniger die historische Interpretation. Diese Mixtur unterschiedlicher Charaktere hat auch jedem geholfen, die lustigen Seiten zu schätzen ein Mitglied der 9e Leger zu sein. Letztlich aber arbeitet und spielt jeder hart in unserem Verein und dem Hobby.

  

Gegen Ende der 1990er Jahre stießen Männer aus anderen Teilen Europas zum Verein, wie zum Beispiel als erster Deutscher Olaf Schaubs, welcher mittlerweile Sergeant ist.

Heute hat die 9e große Mitgliederzahlen aus England, Deutschland, Italien, den Benelux-Ländern und Russland und wir akzeptieren Rekruten aus ganz Europa. Die gegenwärtige Mannschaftsstärke liegt jetzt bei mehr als 50 Mann, welche uns zu einer der größten Reenactment Gruppe in der Welt macht. Mit der sehr guten historischen Recherche und Ausrüstung und einem großartigen Kameradschaftsgeist entsprechen wir unsren Vorfahren? Finde es heraus. Name: Die Unvergleichlichen – L`imcompable

 

Es ist wichtig sich zu erinnern, dass die Napoleonischen Kriege mehr als 25 Jahre stattfanden und es viel Diskussion darüber gab, welches spezifisches Jahr die 9e Leger vertreten sollte. Deshalb wurde 1988 - 1788 das Projekt als eine zweihundertjährige Einheit offiziell wiederangefangen, um die ursprüngliche Bildung des Chasseurs des Cevennen (vor der französischen Revolution) genau 200 Jahre vorher zu kennzeichnen. Diese Einheit sollte 9e Demi Brigade d` Infanterie Légère während der französischen Revolution werden und entwickelte sich schließlich zum 9eme Regiment d` Infanterie Légère im Kaiserreich unter Napoleon. Die Idee, eine „zweihundertjährige“ Gruppe zu beginnen, eine Idee die auch von anderen Vereinen kopiert worden ist, hatte den zusätzlichen Vorteil, dass Städte und Länder zur Erinnerung bedeutender Ereignisse vor 200 Jahren die 9eme sehr gern einlud. So nahm die 9e Leger in Paris am Bastille Tag 1989 teil und hat seitdem an zahlreichen anderen zweihundertjährigen Ereignissen überall in Europa von Frankreich bis Österreich und den Niederlanden nach Malta beigewohnt. Es gab jedoch auch Ereignisse, welche für unseren Verein von spezieller Wichtigkeit waren. So zum Beispiel die 200 Jahr Feierlichkeiten anlässlich der Schlacht von Marengo im Juni 1800, als das originale Regiment aufgrund seiner Tapferkeit den Ehrennamen L`Incomparable erhielt.

Die Fahne der 9. Demi Brigade aus dem Revolutionsjahr 1793.